Digitalisierung

Der Vorgang der Digitalisierung von Schellack- und Vinylplatten, der Transfer, wird in Buenos Aires, Zürich und Wien durchgeführt. Aufgrund der empfindlichen Natur der alten Materialien behandeln wir die Platten mit größter Sorgfalt. Sie werden gereinigt, fotografiert, bekommen eine neue Hülle und so gelagert, dass ihre Erhaltung gewährleistet ist. Wir legen während des gesamten Prozesses großen Wert auf materialfreundliche Praktiken.

Klangbewahrung und der "korrekte Transfer"

Die Bewahrung von Klängen/Musik in ihrer ursprünglichen Form ist aufgrund bestimmter physikalischer Beschränkungen nicht möglich. Die Musik muss durch Verstärkung oder Abschwächung bestimmter Frequenzbänder verändert werden. Dies wird durch die Anwendung der sog. Equalisationskurve durch den Toningenieur während der Pressung des Tonträgers erreicht.

Um die Musik genau wiederzugeben, muss die entsprechende De-Equalisationskurve angewendet werden. Das bedeutet, dass die zuvor abgeschwächten Frequenzbänder (niedrige Frequenzen) wieder verstärkt werden müssen und umgekehrt.

Vor der Einführung der RIAA-Kurve im Jahr 1954 fehlte es diesem Prozess an Standardisierung. Daher liegt die Kunst der Schellack-Übertragung darin, die geeignete Entzerrungskurve genau zu bestimmen. Zu diesem Zweck verwenden wir einen Vorverstärker, der es uns ermöglicht, gezielt in bestimmte Frequenzbänder einzugreifen.

Einstellung am Vorverstärker um die richtige Kurve zu bestimmen


Um die korrekte Tonhöhe (pitch) zu identifizieren, die oft als "standard pitch" bezeichnet wird, nutzen wir verschiedene Methoden, wie zum Beispiel den Einsatz von Plugins oder das Spielen von Akkorden auf einem digitalen Klavier, das auf die gewünschte Tonhöhe eingestellt ist. In den meisten Fällen müssen wir den Übertragungsprozess verlangsamen.

Zuerst wird der Schellack mit einer weichen Bürste und einer speziellen Lösung behandelt, und anschließend wird der Schmutz aus der Rille abgesaugt.

Nach dem Transfer findet das Declicking statt, entweder völlig manuell oder mit einem sehr leichten De-Clicker Algorithmus . Seit Mitte 2014 verzichten wir jedoch auf automatische Algorithmen, da sie das gesamte Klangspektrum stark verzerren. Stattdessen haben wir uns entschieden, das charakteristische Oberflächenrauschen, das mit der Übertragung von Schellackplatten einhergeht, zu akzeptieren.

Die Equalizing- und Mastering-Stufen dienen als abschließende Schritte im Übertragungsprozess. All diese Schritte werden im 32-Bit-/96-kHz-Modus durchgeführt, um in einem großen Dynamikraum die größtmögliche Klangqualität zu gewährleisten.

 

Unser tunes werden in folgenden Formaten angeboten

  1. AIFF, 16 bit/44.1 kHz (seit Juli 2023, in 16 bit/48 kHz)
  2. FLAC, 24 bit/96 kHz

 

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