Carlos Di Sarli

Carlos Di Sarli - 7. Januar 1903 in Bahía Blanca, Argentinien - 12. Januar 1960 in Buenos Aires

war ein renommierter argentinischer Tangomusiker, Pianist, Komponist und Orchesterleiter. Er spielte eine entscheidende Rolle in der Entwicklung des Tangos während einer Zeit des bedeutenden Wandels in diesem Genre. Di Sarlis Musikstil war einzigartig und zeichnete sich durch einen klaren und kraftvollen Rhythmus aus, der Tänzer begeisterte, sowie durch eine zarte Geschmacksrichtung und Eleganz, die ihm den Beinamen "El Señor del Tango" (Der Herr des Tangos) einbrachte. Sein Beitrag zur Tangomusik machte ihn zu einer bedeutenden und repräsentativen Figur in ihrer Geschichte.

Als Cayetano Di Sarli in Bahía Blanca, Argentinien, geboren, begann er seine musikalische Reise früh mit dem Studium klassischer Klaviermusik. Jedoch fasziniert von der Anziehungskraft der populären Musik, verließ Di Sarli den akademischen Weg und begann seine Karriere als reisender Musiker, der in verschiedenen Provinzen Argentiniens auftrat. Er durchlebte schwierige Zeiten, spielte in zwielichtigen Lokalen mit mittelmäßigen Musikern, aber seine Ausdauer führte ihn schließlich nach Buenos Aires, dem Herz des Tangos.

In Buenos Aires begannen sich Di Sarlis Glücksaussichten zu ändern, als er dem Orchester von Anselmo Aieta beitrat und mit prominenten Tangomusikern wie Osvaldo Fresedo zusammenarbeitete. 1925 gründete er sein erstes Sextett und gewann allmählich an Popularität, indem er in Lokalen wie dem "Charleston" und dem "Guarany" auftrat. Di Sarli trat auch im Radio und in Filmen auf und erweiterte dadurch seinen Bekanntheitsgrad.

In den 1940er und 1950er Jahren erreichte Di Sarlis Orchester großen Erfolg und trat in legendären Lokalen wie dem "Moulin Rouge" und dem Marabú auf. Seine Band durchlief im Laufe der Jahre mehrere Veränderungen, aber seine künstlerische Vision blieb konstant, und seine Beliebtheit bei den Tänzern nahm weiter zu.

Neben seinen Fähigkeiten als Orchesterleiter war Di Sarli ein talentierter Komponist und arbeitete mit Schriftstellern wie Héctor Marcó und Roberto Guisado zusammen. Einige seiner bemerkenswerten Kompositionen sind "Loco lindo", "Verdemar", "Bahía Blanca" und der berühmte "Milonguero viejo", den er Osvaldo Fresedo widmete.

Di Sarli war bekannt für seine charakteristische Sonnenbrille, die er seit einem jungen Alter nach einer versehentlichen Schussverletzung trug. Er wurde auch für seine Wohltätigkeit anerkannt und spendete seine Einnahmen aus Urheberrechten dem Patronato de la Infancia.

Carlos Di Sarlis Beitrag zur Tangomusik hinterließ eine bleibende Wirkung auf das Genre, und sein Erbe lebt durch die Bewunderung von Tangobegeisterten auf der ganzen Welt weiter. Er verstarb in seinem Zuhause in Olivos und hinterließ einen reichen Katalog geliebter Tangokompositionen, die bis heute gefeiert und aufgeführt werden.

 

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